30 Minuten benötigen Taxis derzeit von der Messe zum Dorint-Hotel in der Altstadt – eine Fahrt, die sonst 10 Minuten dauert. Verantwortlich ist allein die Stadt: Trotz anders lautender Planung hat sie die Pipinstraße bereits vor der Anuga auf eine Spur verengt. Ergebnis: Wütende Kunden und genervte Taxifahrer gerieten zur weltweit größten Food-Messe aneinander. Weiteres Chaos ist vorprogrammiert.
Bei TAXI RUF Vorstandssprecher Alexander Tritschkow steht das Telefon kaum still. Beschwerden von Kunden gehen ein, wütende Taxi-Kollegen kommen gleich persönlich vorbei. Dabei schien in der letzten Zeit alles gut zu laufen für die Taxler. Grade erst kürte der ADAC bei seinem Taxi-Test die Leistung der Kölner mit der drittbesten Note in ganz Europa: saubere Autos, gepflegte und freundliche Fahrer, die ohne Umwege fahren. „Die Freude über die gute Bewertung war leider schnell dahin“, sagt Tritschkow enttäuscht. Zur Anuga hagelt es Kundenkritik. Kein Wunder, denn die Fahrer brauchen jetzt auch außerhalb der Stoßzeiten drei Mal so lange auf die andere Rheinseite.
Für die aufgebrachten Gäste, die nach einem anstrengenden Messetag nur noch schnell ins Hotel wollen, hat der TAXI RUF Chef ebenso Verständnis wie für die Baumaßnahmen rund um den Heumarkt. Aber der katastrophal gewählte Zeitpunkt lässt ihn an der Weitsicht der Stadtverwaltung zweifeln. „Dabei waren wir fest davon ausgegangen, dass die Sperrung erst nach der ANUGA erfolgt. Hier wird wieder einmal ohne Rücksicht auf unsere Messegäste und unsere Kollegen gehandelt.“ ärgert sich Tritschkow. Den geballten Ärger der Kunden müssen hingegen die Fahrer ausbaden. Von der Stadtverwaltung ist weit und breit nichts zu sehen.
Tritschkow stellt ernüchtert fest: „Unsere Fahrer liefern Top-Qualität, kurze Fahrtzeiten zu angemessenen Preisen. Mit solchen Alleingängen macht die Stadt unser Image als eine der besten Taxi-Metropolen Europas kaputt und schadet der Stadt insgesammt.“ Künftig erwartet er, dass die Stadt sensibler mit solchen Maßnahmen umgeht. Dabei setzt die TAXI RUF Köln eG weiter auf den Dialog mit allen Beteiligten, so dass im Vorfeld